Da gibt es wohl keine Regeln. Jeder Grabstein sollte einzigartig sein, wie die Person für die er bestimmt ist. Doch wie findet man die passende Grabgestaltung? Es gibt viele Wege und Möglichkeiten. Mal ist der Grabstein für einen Opa, Vater, Ehemann, Sohn oder Freund. Dann für eine Oma, Ehefrau, Mutter, Tochter oder Geliebte...u.v.m. Mal habe ich es als Steinmetz mit einem Hinterbliebenen, mal einer Familie oder einer ganzen Gemeinde zu tun. Jeder Steinmetz oder Trauerbegleiter berät und informiert den Kunden anders auf seine individuelle Art und Möglichkeiten die er hat.
Man kann es sich als Steinmetz auch einfach machen, indem man den Kunden vor seine Ausstellung stellt und fragt: „Welcher Stein soll es denn sein? Welcher passt denn am besten zu Onkel Fritz?“ Wahrscheinlich keiner. "Onkel Fritz“ hat im Grunde gar nichts mit irgendwelchen Steinen zu tun.
Oft hilft ein kleines Gespräch über die verstorbene Person. Dann kann ich mir ein Bild machen und Anregungen, Ideen und Vorschläge geben. Der Stein ist nur die äußere Form. Er hat nur die Aufgabe ewig und eben den Namen zu tragen.
Der Name oder ein Symbol sollten der Mittelpunkt eines jeden Grabsteines sein. Eben jene individuelle Gestaltung, bezogen auf die verstorbene Person, lässt den Stein zu einem persönlichen Stein werden. Bei den Symbolen kann es sich um Symbole bezogen auf die berufliche Tätigkeit, ein Hobby oder ähnliches handeln.
Manchmal erinnert man sich: „ Onkel Fritz hat doch damals den alten Stein seiner Eltern in der Scheune gelagert.“ Oder ein abgelaufenes Grab der Familie wird umgearbeitet, anstatt entsorgt zu werden. Mal möchten die Hinterbliebenen selber kreativ werden oder sich in irgendeiner anderen Form einbringen. In unserer Gegend kann man sich einen Naturstein auch direkt aus dem Steinbruch holen. (Sandstein, Kalkstein, Basalt ....)
Von mir ist ausschließlich die Schrift.
Steine, Statik, Einbau vom Kunden.
In jedem Fall sollte bei der Grabgestaltung jeder, den es betrifft, mit einbezogen oder informiert werden. Deshalb biete ich meinen Kunden persönliche Entwürfe und viel Bildmaterial an, das auch zu Hause im Kreis der Familie, oder mit Freunden, ganz in Ruhe durchgesehen und besprochen werden kann. Auch das Internet ist hier manchmal hilfreich, da unsere Familien heutzutage über ganz Deutschland oder die Welt verteilt sind.
Manchmal ist es der 3-jährige Urenkel, der mit dem Finger auf ein Vogelpaar zeigt, weil ihm Kreuze und Sinnsprüche noch nicht viel sagen. Wenn dann eine tolerante Witwe dem Urenkel zuliebe das Vogelpaar mit einbauen lässt, wird vielleicht in 30 Jahren ein verheirateter erwachsener Mann den Stein nicht entsorgen lassen, sondern wird ihn nach Hause in den Garten legen, weil er ihn an seine Urgroßmutter erinnert. Eigentlich werden die Steine erst mit den Jahren zu neuen Familienmitgliedern. An einen neuen Stein muss man sich immer erst gewöhnen.